„Jeder Mensch hat ganz besondere Talente. Junge Menschen mit Handicap erleben jedoch häufig, dass man ihnen nichts zutraut, oder dass man versucht, sie direkt in Richtung bestimmter Berufsgruppen zu beraten, obwohl sie selbst ganz andere Wünsche haben“, erläutert Jürgen Reichert, 1. Vorsitzender des Vereins. Erhard Stahl. 2. Vorsitzender ergänzt: „Dabei haben sie oft eine genaue Vorstellung davon, was sie werden wollen. Und wir fragen die Jugendlichen einfach ‘Was willst DU werden?’“. „Wir stellen den Menschen in den Mittelpunkt“, betont Reichert. „Wir zwingen niemanden, den Weg mit uns zu Ende zu gehen, wenn er zwischendurch – aus welchen Gründen auch immer – lieber aufhören möchte.“ Die Jugendlichen und ihre Familien sind in einem solchem Falle dem Verein nichts schuldig. Auch um in diesem Punkt flexibel zu sein, hat sich der Verein gegen öffentliche Fördertöpfe entschieden. „Für diese müssen ‘Erfolgsquoten’ nachgewiesen werden. Aber das ist für unser Engagement nicht möglich – und das wollen wir auch nicht“, betont Reichert. „Was wir machen, ist gelebte Inklusion und keine Worthülse“, erläutert Stahl. „Wir müssen die Schubladen aufbrechen, in die die Jugendlichen mit Handicap gesteckt werden. Denn dazwischen gibt es noch so viel mehr!“ Oder wie es Max ausdrückt, inzwischen ausgebildeter Sozialversicherungsangestellter: „Ich habe nichts dagegen, behindert zu sein, aber ich habe etwas dagegen, mehr behindert gemacht zu werden als ich bin.“
Einer der zwei Förderschwerpunkte der R+V STIFTUNG ist „Jugend und Bildung“. „Barrierefrei starten e.V. passt perfekt zu unserer Förderphilosophie ‘Hilfe zur Selbsthilfe’. Der Verein hilft Jugendlichen, die aufgrund ihres Handicaps etwas mehr Unterstützung brauchen, auf ihrem Weg in ein selbstbestimmtes Leben und Arbeitsleben“, erläutert Ralph Glodek, Geschäftsleiter der R+V STIFTUNG.